Rhythmus spüren: Mit Körperklang musizieren

Rhythmische Klänge kennen die meisten von Trommeln – aber auch der eigene Körper kann ein fühlendes Instrument sein, immer da, um mit Musik das Leben zu bereichern. Körperklänge erzeugen lässt sich üben und fördert die musikalische Bildung in jedem Lebensalter.

Das Klatschen vieler Hände als Zeichen der Freude ist fast allen in der westlichen Welt bekannt – ganz natürlich zeigt ein Publikum so seine Zustimmung oder Begeisterung und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht: Diese einfache Form, Töne mit den Händen von sich zu geben, lernen bereits Kinder. Auch beim aktiven Hören von Musik kommen sie zum Einsatz, wenn das gleichmäßige und gezielte Aneinanderschlagen das Lied begleitet. Das geht genauso mit dem Schnippen der Finger, gerne gesehen bei Chören oder dem Mund. Mehr Fokus auf den Beinen liegt bei Ausdrucksformen, die ins Tanzen übergehen – so wie das Schenkelklopfen und Stampfen beim Schuhplattler, einem Gesellschaftstanz aus dem Alpenraum.

In sich spüren und gleichzeitig Töne nach außen senden: Aus dem Fachgebiet der Musikgeragogik stammen Ansätze, um mit Musik als Sprache Verbindungen zu sich und zu anderen zu schaffen. Dabei geht es um die musikalische Bildung von Seniorinnen und Senioren, die mit den Erkenntnissen ihre Lebensqualität steigern. Zum Beispiel mit Bodypercussion, der rhythmischen Klangerzeugung. Das Wohlbefinden wird größer, ob körperlich durch sanfte Bewegungen oder emotional durch eine neue Weise, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Dazu schulen Körpermusikanten ihr Gedächtnis, die Konzentration und drücken sich kreativ aus. Die Motorik profitiert ebenso wie soziale Kontakte, wenn Gruppen gemeinsam musizieren.

Das passiert – wenn der Körper zum Instrument wird:

  • Koordination und Rhythmusgefühl verbessern sich mit dem Klatschrhythmus im Kreis. Eine Person klatsch einfache Schlagfolgen auf die Oberschenkel – die anderen wiederholen sie und bringen nacheinander neue Folgen ein.

  • Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein steigert der Körper-Stomp. Eine Gruppe steht und alle beginnen rhythmische Bewegungen wie Stampfen mit dem Fuß, Händeklopfen auf die Schenkel oder Klatschen – verschieden schnell.

  • Kommunikation in der Gemeinschaft fördert die Bodypercussion-Kette. Die funktioniert wie der Klatschrhythmus im Kreis – erweitert durch Schnipsen und die Mundtrommel. Die Gruppe ist wie ein Orchester mit unterschiedlichen Körperinstrumenten.

  • Motorik und Konzentration sind bei rhythmischen Bewegungen als Duo gefragt. Eine Person zeigt Bewegungen wie Schulterklopfer und spricht einen Takt 1-2-3-4 mit – dann wechseln die Rollen.

  • Freude am Kombinieren entsteht, wenn Körperklänge und Gesang zusammenwirken. Am besten eignen sich dazu bekannte Lieder, die kreativ mit Klatschern, Schnipsern, Klopfen und Trommlen untermalt werden.

Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik Gut zu wissen aus unseren Hausmagazinen. Diese erscheinen ein Mal im Quartal und liegen in unseren Senioren-Residenzen aus. Zudem finden Sie sie hier online im Bereich Magazine.

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