Mit eigenen Talenten füreinander da sein

Es gibt viele Wege, um anderen etwas Gutes zu tun: Einen davon bestritt eine Bewohnerin der Kurpark-Residenz Bad Salzschlirf, um einer Mitbewohnerin mit einer selbst genähten Nesteldecke eine Freude zu bereiten.

Dank des Betreuungsdienstes zueinanderfinden – das passiert regelmäßig, wie dieser berichtet: „Immer wieder finden sich Bewohnerinnen und Bewohner, die mit ihren Fähigkeiten anderen Gutes tun können. Wenn im Alltag auffällt, wo jemand in seinen Ressourcen unterstützt werden kann, ist dies eine große Hilfe. Damit diese Seniorinnen und Senioren dann zueinanderkommen können, stellen wir die Verbindungen her.“

Von der besonderen Verbindung, die sich zwischen einer talentierten Näherin aus der Bewohnerschaft und einer nestelnden Bewohnerin aufbaute, erzählt der Betreuungsdienst weiter: „Eine Seniorin nestelte, also tastete mit ihren Fingern, an Kleidung und Tischwäsche. Das fiel auf und eine fleißige Näherin von einem anderen Wohnbereich fertigte für sie eine kleine Nesteldecke. Dazu stellten wir aus unseren Betreuungsvorräten Materialien bereit.“

Nesteldecken mit einer „Abenteuer-Landschaft für das Tastgefühl“ haben eine selbstermächtigende Wirkung: Als eine Art Patchworkdecke besteht sie aus vielfältigen Stoffen, Applikationen, Farben und Mustern. Das sieht nicht nur spannend aus, sondern fühlt sich auch unterschiedlich an. Vernäht werden dabei Cord, Frottee, Leinen, Knöpfe, Schleifen und vieles mehr. Das Betasten der Decken kann beispielsweise Menschen mit demenziellen Symptomen helfen und stimuliert das Gehirn – und zwar so, dass sich Tastende sicherer fühlen, indem sie etwas mit den Händen machen. Dazu gibt es eine Erklärung vom Berner Verein demenzworld: „Das Nesteln verschafft den Betroffenen positive Sinnesreize, sie stimulieren sich damit selbst und werden ruhiger.“

Unter diesem therapeutischen Aspekt wird das kreative Nähwerk noch besonderer – und der Betreuungsdienst berichtet von der Übergabe: „Die Decke überreichten wir und wir sagen der nähenden und hilfsbereiten Mitbewohnerin für ihre gute Tat herzlich Danke!“

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