Da steht ein Pferd vor der Tür
Mit seinem Alter von zehn Jahren hat Shetlandpony Bambi den Altersdurchschnitt der Senioren-Residenz Sankt Johannes deutlich gesenkt. Vom 2,5 Kilometer entfernten Reit- und Fahrverein Schifferstadt 2000 e.V. ist es zusammen mit Vereins-Kassenwartin Bärbel Brecht-Fahnenstich einmal quer durch Schifferstadt spaziert, um die Bewohnerinnen und Bewohner der INCURA-Einrichtung zu besuchen. Der Kontakt kam über Simone Fösser zustande, die im Sankt Johannes als Betreuungskraft arbeitet und selbst ein Pferd beim Reitverein hat.
Rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten sich diesen tierischen Besuch nicht entgehen lassen und versammelten sich im Innenhof der Senioren-Residenz. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt, nur der Wind frischte ab und zu etwas auf. Sonst hätte Bambi einen Rundgang durchs Gebäude machen müssen und bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sicherlich für die ein oder andere Überraschung gesorgt: Da steht ein Pferd auf dem Flur!
So drehte Bambi seine Runden im Außenbereich und ließ sich ausgiebig von allen streicheln und mit klein geschnittenem Fenchel füttern. Jede Person konnte vorher selbst entscheiden: füttern, streicheln oder lieber nur zuschauen. Doch viele Bewohnerinnen und Bewohner hatten bereits Erfahrungen mit Pferden – zum Beispiel im Pferdestall, auf dem eigenen Hof oder sogar auf der Pferderennbahn. Das Betreuungsteam staunte nicht schlecht, was da alles für Geschichten ans Licht kamen. Durch Bambi schwelgten die Anwesenden in Erinnerungen und strahlten dabei wie Honigkuchenpferde. Das schafft eben nur ein Shetlandpony.
Dabei stand Bambi schon mit einer Hufe beim Metzger und wurde vom Reit- und Fahrverein Schifferstadt 2000 im letzten Moment noch gerettet. Seitdem lebt es auf dem Reiterhof und macht immer mal wieder Ausflüge in Schifferstadt und Umgebung. Ein Highlight war Simone Fössers Hündin Calma, die während Bambis Besuch schon die ganze Zeit etwas eifersüchtig um Frau Fössers Beine herumschwänzelte und Aufmerksamkeit suchte. Endlich kam ihr großer Moment und sie balancierte auf dem Rücken des Ponys – wie bei den Bremer Stadtmusikanten. Damit war auch Calma zufrieden und alle Tiere und Menschen haben bei dieser Aktion eine schöne Zeit verbracht. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohnern haben sich sehr über Bambi gefreut und das wird sicherlich nicht der letzte Pony-Besuch im Sankt Johannes bleiben“, sagt die Leiterin des Betreuungsdienstes, Rebekka Ramisch. Übrigens: Shetlandponys werden durchschnittlich 25 bis maximal 50 Jahre alt. Da bleibt noch viel Zeit für weitere Besuche in der INCURA-Einrichtung. Wir sagen: Herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal!